Projekt | Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium |
Ort | München |
Architekt | HASCHER JEHLE Architektur, Berlin |
Bauherr | Landeshauptstadt München, Referat für Bildung und Sport, Baureferat (Projektleitung), München |
Realisierung | 2018-2024 |
VgV | 1. Preis und Zuschlag, 2017 |
BGF | 27.531 m² |
Im Münchner Stadtteil Bogenhausen ist mit dem Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ein zeitgemäßer Schulneubau entstanden, der Bildung, Architektur und Nachhaltigkeit verbindet. Eingebettet in den Bogenhausener Klimapark, ist das Gymnasium nicht nur Ort des Lernens, sondern auch lebendiger Treffpunkt für die Gemeinschaft und das Quartier.
Der Klimapark hat als Landschaftsraum die Funktion einer Kaltluftleitbahn. Diese sensible Lage mit ihren besonderen klimatischen und ökologischen Anforderungen spiegelt sich in der Planung des neuen Gymnasiums wider. Das architektonische Konzept beruht auf der harmonischen Einbettung des geschwungenen Ensembles in die umgebende Natur. Drei Baukörper erheben sich auf dem verbindenden, eingeschossigen Sockel, der zentrale Funktionen wie Aula, Mensa und eine Dreifachsporthalle beherbergt. Diese Basis bildet das kommunikative Zentrum der Schule und verzahnt sie mit den umliegenden Freiflächen.
Die geschwungene Architektur der Baukörper wahrt die für die angrenzenden Quartiere klimatisch wichtige Kaltluftbahn. Eine entsprechende Klimamodellierung wurde durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass die umgesetzte, durchlässige Anordnung der gerundeten Körper auch weiterhin den Kaltluftstrom sichert. Für den möglichst flächenschonenden Umgang mit dem Klimapark sind die vier- und fünfgeschossigen Baukörper kompakt angeordnet und der Allwetterplatz sowie ein Teil des Pausenhofs auf dem Dach des Sockels untergebracht.
Mit der freien Zugänglichkeit des Schulareals öffnet sich das Gymnasium zum Quartier und wird zum Stadtteilzentrum. Besonders die begrünte Freitreppe, die vom Schulhof auf dem Dach des Sockelgebäudes zu den Sportaußenanlagen führt, ist mit ihrer Ausrichtung zum Park, dem Wechsel aus Sitz- und Treppenstufen sowie der Begrünung mit Bäumen als Treff- und Begegnungsort für das ganze Quartier konzipiert.
Das Gymnasium setzt das Münchner Lernhauskonzept um. Neun Lernhäuser mit offenen Gemeinschaftszonen fördern individuelles und kooperatives Lernen. Die fließende, nicht-orthogonale Geometrie schafft dabei eine dynamische Raumatmosphäre – Wege und Räume gehen nahtlos ineinander über.