Projekt | Rathauserweiterung Droste-Hülshoff-Platz |
Ort | Bottrop |
Architekt | HASCHER JEHLE Architektur, Berlin |
in Arge mit | Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten, Esslingen a. N. LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbH, Nordhorn |
Bauherr | Stadt Bottrop, Der Oberbürgermeister |
WB | 2. Preis, 2023 |
BGF | 33.697 m² |
An historisch bedeutsamer Stelle in Bottrop, flankierend zu dem Rathaus-Ensemble von Albert Lange, soll die Stadtverwaltung erweitert werden. Unser Entwurf sieht einen ringförmig und in der Höhe gestaffelten Baukörper vor, der die mehrfache Ausrichtung des Areals berücksichtigt. Neben der Hauptausrichtung zum neuen Droste-Hülshoff-Platz und dem Bestandsrathaus öffnet sich das Ensemble mit einem großzügigen Vorplatz nach Norden und zum Amtsgericht. Ein stadtgerechtes, öffentliches Fußgängernetz – die grüne Meile – durchquert das Quartier und baut die direkte fußläufige Verbindung von der Gerichtsstraße bis zur Luise-Hensel-Straße auf. Die großzügige Treppen- und Rampenanlage überwindet dabei spielerisch und barrierefrei den Höhenversprung zwischen den Niveaus des Droste-Hülshoff-Platz und der Moltkestraße.
Das Gebäude ist sowohl horizontal als auch vertikal klar gegliedert. Im Norden befindet sich der Soziale und im Süden der Technische Dienst. Im Sockelbereich liegen die Flächen mit Publikumsverkehr und in den Obergeschossen sind alle Backoffice-Bereiche verortet.
Der Sockel und seine verbindende Eingangshalle vernetzen alle Gebäudeteile. Die großzügige Haupthalle wird mit einer pneumatisch gestützten Foliendach-Konstruktion überspannt, was dem Foyer seine taghelle und angenehme Atmosphäre verleiht.
Die geplante Holzbauweise bietet eine Menge wirtschaftlicher Vorteile. Sie verringert die gesamte Gebäudelast um ca. 30% im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude in Stahlbetonbauweise. Durch die Lasteinsparung können die Abfangungen für das Tiefgaragenraster sowie die Gründungsbauteile wesentlich geringer ausfallen. Die Bauzeit kann aufgrund der hohen Vorfertigung im Werk, auf ein Minimum reduziert werden. Dies sichert neben einer schnelleren Fertigstellung eine geringere Baustelleneinrichtung und weitere Folgekosten. Zudem verbessern sichtbare Holzoberflächen das Raumklima und -gefühl.
Das Energie- und Klimakonzept führt die Hauptziele der Nachhaltigkeit durch Ressourcenschonung, Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Wirtschaftlichkeit zusammen und ermöglicht so ein zukunftweisendes und multifunktionales Verwaltungsgebäude.