Projekt | Justizzentrum Bochum |
Ort | Bochum |
Architekt | HASCHER JEHLE Architektur, Berlin |
Bauherr | Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Niederlassung Dortmund |
Realisierung | 2009-2017 |
WB | 1. Preis und Auftrag, 2008 |
BGF | 43.003 m² |
Auszeichnung | Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020 |
Der Neubau bildet den Auftakt der Neuerschließung dieses innerstädtischen Areals. Der Gebäudekomplex, der vier Gerichte zu einer Einheit zusammenfasst, besteht aus sechs zusammenhängenden Baukörpern, die eine höhengestaffelte Mäanderstruktur nachzeichnen und drei Höfe umschließen. Einer dieser Höfe ist das überdachte, viergeschossige Atrium, das Zentrum der Anlage und Herz des Saaltraktes. Eine großzügige Freitreppe markiert den Eingang und führt die Besucher direkt in das Atrium, das sich großzügig zum Garten öffnet. Über ein gläsernes Sheddach belichtet, wird es in den Obergeschossen U-förmig von den Gerichtssälen begrenzt. Eine offene Struktur aus Galerien, Freitreppen und Wartezonen erschließt die Säle; als eigenständige Konstruktion wird zu einer freistehenden Holzskulptur.
Die vertikal organisierten Sichtbetonfassaden werden durch raumhohe Elemente wie unterschiedlich breite Fensteröffnungen, hervorstehende Lisenen und verschiedenfarbige Betonelemente, die in einem unregelmäßigen Abständen wiederkehren, rhythmisiert. Zusätzlich ragen die großen Gerichtssäle aus der Kubatur heraus oder werden durch raumhohe Glaserker, die als Schaufenster aus der Fassade hervortreten, im äußeren Erscheinungsbild betont.
Zur energetischen Optimierung des Zentrums bildet das Atrium als Zwischenzone einen Klimapuffer, dienen massive Bauteile als Speichermasse und werden thermoaktive Decken zum Heizen und Kühlen genutzt. Außerdem werden die Dachflächen für die Installierung einer Photovoltaikanlage vorgerüstet.