Projekt | Erweiterung Gesamtschule |
Ort | Kempen |
Architekt | HASCHER JEHLE Architektur, Berlin |
in Arge mit | UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten, Dresden |
Bauherr | Stadt Kempen |
Realisierung | 2024-2027 |
WB | 1. Preis, 2023 |
BGF | 9.937 m² |
Durch die Gliederung in zwei ruhige Baukörper mit einer mittigen Spange öffnet sich der Neubau nach Osten und Westen und bildet zusammen mit den Bestandsbauten der Gesamtschule und der Mensa im Gegenüber ein differenziertes Ensemble. Die Gebäude legen sich um den zentralen Platz, der mit den übergeordneten Angeboten der Mensa und des Forums zum zentralen Anlaufpunkt des Campus wird. Gleich einem Anger ist diese Campusmitte von den Gebäuden umschlossen und spannt sich in einer großzügigen Geste zwischen Bestand und Neubau auf. Das Foyer und Forum – als neues Herzstück – in der Spange verbindet sich hier direkt mit dem Außenraum.
Die zentrale Mitte ist eingebunden in die Nord-Süd-verlaufende grüne Meile, die zum Rückgrat für den Campus wird und die drei Schulen am Standort, die Sportangebote und die Aufenthaltsflächen zusammenbindet. Wechselseitig eröffnen sich entlang dieser zentralen Achse das Luise-von-Duesberg-Gymnasium, die Gesamtschule, das Gymnasium Thomaeum sowie die Mensa und die Sportanlagen.
Der Haupteingang an der Campusmitte führt direkt in das Ost-West durchgesteckte Forum, das sich licht und offen präsentiert und durch seine freien Durchblicke bereits beim Betreten eine schnelle Orientierung ermöglicht. Flankierend an diesem freien Raum liegen die Bühne und die große Treppe mit Sitzstufen. Der direkt angeschlossene Außenraum ermöglicht die Nutzung der Freiflächen für Veranstaltungen und sichert die taghelle Atmosphäre der Bereiche. Dieser wandelbare Raum wird zum ‚Herz‘ für die Schulgemeinschaft und fördert mit seinen Gestaltungsmöglichkeiten die Aneignung des Raumes und die Bespielbarkeit als Ausstellungs- und Veranstaltungsort.
Die tragende Struktur ist in Holz-Hybrid-Bauweise konzipiert. Durch die Verwendung von Holz und Beton kann die Betonmenge gegenüber einem reinen Massivbau um ca. 50% reduziert werden. Die Geschossdecken enthalten mit der dünnen Betonverbundplatte gerade so viel Masse, dass die Anforderungen an die Akustik im Schulbau erfüllt werden. Durch die Lasteinsparung können die Gründungsbauteile wesentlich geringer dimensioniert werden. Die Fassade und das Dach der Schule sind begrünt, zusätzlich ist hier Photovoltaik positioniert. Das Regenwasser wird in zwei Zisternen gesammelt und zur Bewässerung der Außenanlagen genutzt.